Andreas Altmann ist getrieben von Reiselust. In diesem Buch mit größtenteils bislang unveröffentlichten Abenteuer- und Liebesgeschichten unternimmt der Autor mit seinen Reisen in die Ferne immer auch eine Reise zu sich selbst, auf der Suche nach dem wilden Leben. Denn allen Stories gemein ist Altmanns unbezwingbares Verlangen nach jener Unmittelbarkeit der Erfahrungen, um derer willen er auch Schmerz und Leid nicht scheut, wenn sie ihm nur Augenblicke größtmöglicher Intensität versprechen.Schön für den Leser, kann er doch teils voyeuristisch, teils schaudernd, teils gerührt an Erfahrungen teilhaben, die von Diebstählen bis Drogenexzessen, von romantischer Verführung bis hin zu ganz speziellen sexuellen Erfahrungen reichen.
Reflexionen über den Sprachverfall, über seine literarische Initiation oder seine prämierte Reportage über ein Aidskloster komplettieren das Buch des Kisch-Preisträgers.
Gemeinsam ist allen Geschichten, dass Altmann nicht in Ordnung und Bestätigung, sondern im Widerständigen und überraschenden Moment, im Fremden das Lebendige als das ausschließlich Lebenswerte sucht. Seine nicht selten aufblitzende antibürgerliche Amoralität relativiert sich dadurch als ein besonderer Weg der Sinnsuche.
Pressestimmen
Altmann erzählt wilde Stories und konfrontiert seine Leser auch mit seinen eigenen dunklen Seiten - Drogenexzesse, Diebereien und sexuelle Abenteuer eingeschlossen. Voyerismus ist erlaubt. Das Buch des Kisch-Preisträgers lädt dazu ein. Wer gerne Texte voller antibürgerlicher Amoralität liest, ist mit der neuen Altmann-Lektüre bestens bedient.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten: lieben oder lassen. Dazwischen gibt es nichts. (...) 'Getrieben' ist ein etwas anderes Altmann-Buch. Anders, weil sich der Reporter etwa an Liebesgeschichten wagt. Zugleich ist es typisch für ihn, weil er nicht daran denkt, zu schonen - weder sich noch seine Leser. Das macht die Sache spannend.
Entdeckt habe ich es erst jetzt und mit ihm diesen begnadeten Autor, der wie kaum ein anderer weltläufig, spannend und eloquent zugleich zu schreiben vermag. (...) Wer so gekonnt wie dieser Autor Pegasus zu reiten vermag, müsste im Grunde jährlich mit Preisen überhäuft werden.
Ein Noradrenalin-Junkie, überspannt, exzessiv und eitel wie einst Klaus Kinski. (...) Schreiben ist für Altmann offenbar ein Ventil, um Furor und Frust abzulassen. Schreiben als Psycho-Selbsttherapie, mit der man auch noch Geld verdient. Nicht schlecht.
Altmanns eigenwillig-kreative Sprache schürt die reine Leselust - wenngleich immer wieder mal aufgeschreckt von inhaltlichen Gänsehaut-Situationen.
Altmann schreibt wohltuend schnörkellos und überrascht mit Zitaten von Henry Miller und Rainer Maria Rilke.
Am Eindrucksvollsten in Erinnerung bleibt wohl die letzte Geschichte ,im Angesicht des Todes' über seine Mitarbeit in einem Buddhistischen Kloster, wo AIDS-Kranke auf ihren letzten Weg begleitet und gepflegt werden. Es ist das Buch eines vom Reisen und Büchern besessenen (...) Sein Interesse gilt weniger Löwen oder Naturwundern, sondern seinen Mitmenschen mit all ihren Eigenheiten.
Hat man dieses Buch beendet, kann man sich erfassen lassen, von einer ungestümen Lebenslust. Mich erwischt Andreas Altmann jedenfalls immer wieder. Er ist ein Wecker, ein Glas kaltes Wasser ins schläfrige, lebensmüde Gesicht. Nicht nur das was er lebt zeugt von Mut. Sondern auch dass er es aufschreibt, veröffentlicht. Denn er stellt sich nackt und bloß an die Wand. Hinnehmend, dass man ihn verurteilt. Denn moralisch einwandfrei ist sein Verhalten oft nicht. Aber wessen ist das schon?
Daher sind die Geschichten des Weltenbummlers und Egon-Erwin-Kisch-Preisträgers Andreas Altmann hemmungslos subjektiv. Vor allem aber ist die Welt für ihn eine unermesslich große Bühne, auf der nur ein Stück gespielt wird: Altmanns Lust auf Leben, Leichtsinn und Abenteuer. Hier ist er in seinem Element.
Andreas Altmann gehört seit den 80er Jahren zu den wenigen herausragenden deutschsprachigen Schreibern. Sein Name bürgt für Qualität, sprich emotional packende Unterhaltung. (...) Die neueste Veröffentlichung (...) finde ich besonders gelungen, weil sie sehr persönlich ist.
Andreas Altmann zieht es in die Weite, aber jede seiner Abenteuergeschichten aus fernen Ländern handelt auch von einer Reise zu sich selbst.'
Wilde, aufreibende, anregende Stories eines Mannes, der sich bereitwillig vom Leben treiben lässt. (...) Unmittelbar und direkt, oft abstoßend, aber immer fesselnd - so sind die Stories, die Altmann in diesem Buch gesammelt hat. (...) Bibliothekarische Vorsicht ist allerdings aufgrund der doch sehr expliziten Darstellungen sexueller Praktiken und Suchtgift-Erfahrungen geboten.
Manch einer wird sich bei den teilweise schonungslosen ,Offenbarungen' des Autors erst einmal eine Gewissenserforschung ,leisten' müssen, um dann festzustellen, daß er auch nicht immer den ,heresten' Weg in seinem Leben genommen hat; danach wird er um so freier alle ,stories' genießen können. Ein wunderbares, herrlich offenes, wohltuend aggressives, ehrliches Buch, mit dem der Autor den Finger in die offenen und verheimlichten Wunden unserer Zeit und Gesellschaft legt. Rasant geschrieben – wie des Autors Leben –, spannend zu lesen und einiges zum Nachdenken.
Getrieben ist eine Sammlung spannender Geschichten, die von Altmanns Reiseerfahrungen leben. Humorvoll beschreibt der Autor Erlebnisse, wie sie tatsächlich passiert sein könnten, nicht aber zwangsläufig sein müssen. Das kann dem Leser schlussendlich aber auch egal sein, denn gut zu lesen sind sie sowieso.
Ungeschminkt, polarisierend. Das muss man nicht mögen, aber ehrlich ist es immer und kalt lässt es nie. (...) Der Solibro-Verlag aus Münster beweist mit getrieben - wie bei Helge Timmerberg - einmal mehr, dass er eine feine Nase für außergewöhnliche, nicht domestizierte Autoren hat. Das dürfen Leser ruhig unterstützen.
Hier schreibt jemand, der lebt. Und liebt. (...) 'Getrieben' ist ein sehr irdisches Buch mit kleinen Abstechern ins Paradies.
Andreas Altmann (...) macht uns Lust aufs Reisen und Lust auf Menschen. Dicht, sehr rau und sehr voyeuristisch erzählt.
Vorsicht. Starker Tobak. (...) Die Geschichten im Buch können mitunter erschrecken. Altmann lässt einen Blick auf seine dunklen Seiten zu. (...) Intime und intimste Lebens- und Liebeserfahrungen gibt er preis, die die meisten - hätten sie sie erlebt - wohl noch nicht einmal dem besten Freund, der besten Freundin anvertraut hätten. (...) Leichtes Entsetzen, Schmunzeln und das immer wieder aufkeimende Das-kann-es-doch-gar-nicht-geben-Staunen sind abwechselnde Begleiter beim Lesen des durch und durch antibürgerlichen Buches. Es ist ein Schlüsselloch in einer Tür zu einem anderen Leben, einem ziemlich turbulenten Leben fast ohne Tabus. Wer durchschaut, kann sich einem leichten Schauder nicht entziehen.
Er ist unmoralisch, absolut nicht pc, narzistisch und leichtsinnig, verachtet die laue Wohlfühlgesellschaft (...) das Antibürgerliche ist Programm.
Er ist ein idealer Zuhörer und entlockt den Einheimischen auf seinen Reisen Geschichten, die das Land oft viel besser beschreiben als jeder Reiseführer.
Der umtriebige Reporter und Buchautor Andreas Altmann trampte schon nach dem Abitur durch Europa. Neben abgebrochenem Psychologie- und Jurastudium sammelte er Erfahrungen u. a. als Spüler, Privatchauffeur, Anlageberater, Straßenbauarbeiter, Buchclubvertreter, Nachtportier, Dressman oder Ghostwriter.